Geschichtliche Tabellen.
um 1400 um 1000 9. Jahrhdt.
607 6. Jahrhdt. 550
um 1100 bis 500 um 1100
Geschichte des Orients.
Eroberungen der ägyptischen Könige. Ramses Ii. Größte Macht des Reiches Israel. Saul, David, Salomo. Gründung des assyrischen Reiches.
Zerstörung von Ninive.
Das babylonische Reich. Nebukadnezar.
C y r u s gründet daspersische Reich; er stürzt den Meder; könig Astyages, besiegt Krösus von Lydien, erobert Babylon, fällt gegen die Massageten.
Kambyses. Er erobert Ägypten.
D a r i n s. Er ordnet das Reich.
Geschichte der Griechen.
I. Uon der dorischen Wanderung bis ?um Seginn der Perserkriege.
Die dorische Wanderung; Eroberung von Argolis, Lakonien und Messenien durch die Dorer.
Die überseeische Wanderung; Besiedelung der Inseln des ägäischen Meeres und der kleinasiatischen Küste durch die Griechen (Wer, Ionier, Dorer).
Ausbildung des spartanischen Kriegerstaats (Lykurg).
Soldatische, staatliche Erziehung.
Gleichheit des Grundbesitzes.
Aristokratische Staatsverfassung. Zwei Könige, Rat der Alten, Ephoren, Volksversammlung.
Die messenischen Kriege. Gründung des peloponnesischen Bundes unter Führung Spartas.
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Extrahierte Personennamen: Ramses David David Nebukadnezar Krösus_von_Lydien
Extrahierte Ortsnamen: Israel Ninive Lakonien Spartas
36
Griechische Geschichte.
erhalten, ein erhabenes Denkmal der älteren dorischer Baukunst, ist der dem P8fwm. Poseidon zugeschriebene Tempel zu Pästum, das südlich von Neapel lag.
3. Der peloponnestsche Krieg. 431-404.
§ 37. Der Charakter des Krieges. Die Veranlassung zum Kriege zwischen Athen und den peloponnesischen Staaten gab ein Zwist der Athener mit den Korinthern. Der innere Grund des Krieges aber war die Eifersucht der Peloponnesier auf die gewaltige Machtstellung und auf das wirtschaftliche Aufblühen Athens. Es handelte sich in diesem Kriege darum, ob Athen oder Sparta die Führung in Griechenland haben sollte.
Der Krieg war ein Bruderkrieg, in dem Hellenen gegen Hellenen standen, und in den ein großer Teil des Mutterlandes und der Kolonien verwickelt wurden; auf der einen Seite stand fast der ganze Peloponnes und dazu Theben, auf der anderen die meisten Küstenstädte und Inseln des ägäischen Meeres. Er war ein Krieg zweier Stämme, des dorischen und des ionischen Stammes; Sparta war die dorische, Athen die ionische Vormacht. Es war aber auch ein Krieg, in dem sich zwei Staatsver-fassungen und zwei politische Parteien gegenüberstanden; denn Athen vertrat die Demokratie, Sparta die Aristokratie, und überall- wo die Athener die Oberhand hatten, fiel die Macht der demokratischen Partei, wo dagegen die Spartaner geboten, der aristokratischen Partei zu. Es war schließlich ein Krieg zwischen einer Landmacht und einer Seemacht, «riegspläne. und daraus ergab sich auch der Kriegsplan beider Mächte. Die Spartaner schickten ein Heer nach Attika, um Athen von der Landseite her anzugreifen; der Kriegsplan des Perikies dagegen war, das offene Land zu räumen und dessen Bewohner in dem Raume zwischen der Stadt und dem Piräus hinter den langen Mauern zu bergen, zugleich aber die Küsten des Peloponnes zu verheeren.
S&£ §38. Der archidamische Krieg. 431-421. Der erste Teil des
Krieges, der zehn Kriegsjahre umfaßt, hat seinen Namen von dem spartanischen König Archidamus,der anfangs Jahr für Jahr mit einem starken peloponnesischen Bundesheer in Attika einfiel. Er verwüstete die Felder, verbrannte die Ortschaften, hieb die Olbäume nieder, konnte aber aus Mangel an Geld und Nahrungsmitteln sein Heer nicht lange im feindlichen Lande hofften, sondern zog regelmäßig nach einigen Wochen wieder ab. So hatten diese Feldzuge wenig Erfolg, obwohl im zweiten Kriegs-
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38
Geschichte der Griechen.
kehren und sie durch Gespräche zum Nachdenken über die Tugend zu führen, an dem geistvollen Jüngling Gefallen gefunden. Beide standen in einem Freundschaftsverhältnis; aber einen tieferen Einfluß hatte auch er nicht auf ihn ausgeübt. Bei der Maffe der Athener, unter denen über seinen schlagfertigen Witz vielerlei Geschichten im Umlauf waren, war er sehr beliebt. Er war es besonders, der seine Landsleute zu einer verhängnisvollen Unternehmung nach Sizilien bestimmte. Als einige kleine fizilische Städte um Hilfe gegen das mächtige Syrakus baten, beschloß auf feinen Rat, trotz der Warnungen des N i c i a s, die athenische Volksversammlung die Aussendung einer Flotte und eines Heeres, um Syrakus zu erobern und die Herrschaft Athens auch im Westen zu begründen.
Rl-bmfung Unter den Wünschen und Gebeten des ganzen Volkes verließ die sitci6tabc8.glänzende Flotte, von Nicias und Alcibiades befehligt, 415 den Piräus. Aber Alcibiades wurde bald darauf von den Athenern zurückberufen. Seine Gegner hatten gegen ihn die Anklage erhoben, daß er die überlieferten heiligen Gebräuche in seinem Hause lächerlich gemacht habe; und da er fürchtete verurteilt zu werden, so floh er nach Sparta, wo er sich in seiner Erbitterung und Rachsucht kein Gewissen daraus machte, den Feinden seines Vaterlandes zu raten und zu dienen. Durch des Alcibiades Abberufung wurde die ganze Unternehmung gelähmt. Nicias fehlte es bei aller Ehrenhaftigkeit und Tüchtigkeit an Tatkraft.
Die Belagerung von Syrakus mißlang, obwohl die Athener eine starke Hilfsflotte der ersten Flotte nachsandten. In einer Seeschlacht unterlagen die Athener den Syrakusanern. Als sie darauf zu Lande den Abzug antraten, wurden sie von ihnen eingeholt, angegriffen und nach furchtbarem Blutvergießen zur Ergebung gezwungen. Die Gefangenen wurden zunächst in den fyrakufanifchen Steinbrüchen untergebracht, wo sie durch Hitze, Hunger und Krankheit entsetzliche Qualen zu erdulden hatten, dann als Sklaven verkauft. So endete der fizilische Feldzug 413 mit einer völligen Vernich tun g.
Dccelea. § 40. Der beceleiföe Krieg. 413 — 404. Noch waren die Athener nicht völlig gebrochen. Doch wurde ihre Lage sehr gefährlich. Die Spartaner besetzten auf des Alcibiades Rat ‘Dccelea, eine Ortschaft in Attika, verschanzten sie und fügten von hier aus den Athenern weit mehr Schaden zu als durch die kurzen Einfälle, die sie früher gemacht hatten. Danach führt dieser Teil des Krieges den Namen deceleischer Krieg. Ferner ®üt{chen8 brachten sie mehrere der Bundesgenossen Athens zum Abfall. Endlich Sänunt) schlossen sie ein Bündnis mit den P e r s e r n, deren Satrapen ihnen Geld-
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117.
Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
37
Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum.
Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet.
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern.
Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor.
1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten.
Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde.
Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos.
Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen,
trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben.
1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'
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Extrahierte Personennamen: Schiller Alexander_Ipsilanti Alexander Alexander Alexander Nikolaus_I. Metternichs_Gegenbemhungen Otto_von_Bayern Otto Ludwigs_I. Ludwigs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Charlottenburger_Mausoleum Griechenland Jena Ungarn Europas England Frankreich
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Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
schtteln. Der Aufstand begann in der Moldau unter Fhrung des Fürsten Alexander Ipsilanti. Zwar wurde dieser von den Trken der die sterreichische Grenze gedrngt und von den sterreichern verhastet und lange gefangen gehalten; aber jetzt brach die Erhebung im eigentlichen Griechenland aus. Sie wurde von den Gebildeten in ganz Europa mit Begeisterung begrt. Unter den deutschen Philhellenen" ragte König Ludwig I. von Bayern hervor; man brachte Geld sr die Griechen zusammen. Dichter verherrlichten sie, und Freiwillige schlssen sich ihren Scharen an; zu diesen gehrte auch der groe englische Dichter Lord Byron, der in Griechenland gestorben ist. Dennoch htten die Griechen, seit der Sultan den klugen und mchtigen Vizeknig von gypten Mehemedalizu Hilse gerufen und dieser seinen Stiefsohn Ibrahim Pascha mit einem Heer und einer Flotte hinbergesandt hatte, ihren Gegnern nicht zu widerstehen vermocht. Aber im Jahre 1827 mischten sich England, Rußland und Frankreich in den Kampf, und eine vereinigte Flotte dieser Mchte vernichtete die gyptisch-trkische Flotte in der Bucht von N a v a r i n o, an der sdwestlichen Ecke des Peloponnes.
Auf diese Schlacht erfolgte die Kriegserklrung des Kaisers N i k o -l a u s I. von Rußland, der im Jahre 1825 seinem Bruder Alexander 1. Mkischer auf Throne gefolgt war, an die Trkei; das Ergebnis des r u s s i s ch -Krieg, trkischen Krieges (18281829) war die Grndung eines Knig-reichs Griechenland.
36. Die Julirevolution in Frankreich. 1830. "Bon noch grerer geschichtlicher Bedeutung war es, da in Frankreich das Regiment der Bourbonen gestrzt wurde. Schon unter Ludwig Xviii. waren die Gegenstze zwischen der liberalen Partei", welche die Befugnisse der Volksvertretung und die persnlichen Rechte des einzelnen Brgers mg-lichst auszudehnen bestrebt war, und der gegnerischen, reaktionren" Partei immer schrfer geworden; noch schlimmer wurde dies Verhltnis revowtwnunter seinem Bruder und Nachfolger Karl X. Als dieser im Juli 1830 1830. eine Reihe von Ordonnanzen" erlie, durch die er ungesetzlicherweise wesentliche Bestimmungen der Verfassung abnderte, entstand in Paris ein Straenaufstand, und eine provisorische Regierung wurde eingesetzt. Wenige Wochen, nachdem die franzsischen Truppen Algier erobert hatten, mute Karl X. dem Thron entsagen. Er begab sich nach England. Zum König der Franzosen" aber wurde der einer Nebenlinie der Bour-bonen entstammende Herzog von Orleans, Louis Philipp, gewhlt. Er suchte als Brgerknig" zu regieren, hatte aber zwischen den streiten-den Parteien eine schwierige Stellung.
V
^jjur
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Ipsilanti Alexander Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Ibrahim_Pascha I._von_Rußland Alexander_1._Mkischer Alexander Ludwig_Xviii Ludwig Karl_X Karl Karl_X Karl Louis_Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Europa Griechenland England Frankreich Griechenland Frankreich Frankreich Paris Algier England
49
Frauen zu: Zu groer Ehre wird es euch gereichen, wenn ihr den eurem Geschlechte gebhrenden Charakter nicht verleugnet, und wenn so wenig wie mglich, weder imlob noch Tadel, unter Mnnern euer gedacht wird."
Da aber auch bei dieser Abgeschlossenheit, zu der die Frauen verurteilt waren, doch ein edler Geist und ein tiefer Familiensinn in ihnen wohnen konnte, bezeugen die edlen Frauengestalten der groen Dichtungswerke dieser Zeit: eine Antigone, eine Iphigenie und Elektra. Wenn es galt, die Stadt und den heimischen Herd vor dem Feinde zu schtzen, legten auch die Frauen Hand an: am Mauerbau Athens halfen Greise und Jnglinge, Frauen und Kinder. Indessen kam'es^nun seit der Zeit des Perikles immer hufiger vor, da geistig bedeutende Frauen, namentlich solche aus dem Ausland, sich von dem Zwange der herrschenden Sitte lossagten und in die Kreise der Männer eintraten. Eine solche war namentlich die durch Schnheit, Anmut und Geist hervorragende A sp a-fta von Milet, deren Gesellschaft selbst Männer wie Sokrates aufsuchten. Ja der groe Perikles verstie seine erste Frau, um sich mit Asvasm *u vermblen.
Sehr traurig war die Stellung der Sklaven, welche ganz rechtlos waren, und doch bildeten in dieser Bltezei^lthens'die Sklaven den weitaus grten Teil ca. 4/s der Bevlkerung.
Auf c. 90000 freie Brger kamen c. 360000 Sklaven!
30.
er peloponnefische Krieg, 431404.
1. Veranlassung des Krieges. Athens Glanzzeit war nicht von langer Dauer. Ein verlustreicher Kampf mit Sparta, der p e l o p o nn e-fische Krieg, strzte Athens Macht und verdarb fein Volk. Seitdem be-gann Griechenland zu sinken. "
"^Der verdemiche Brgerkrieg wurde hervorgerufen durch Spartas Eifer-sucht auf das glnzende Emporsteigen der athenischen Macht, durch welche es Ney von der Vorherrschast in Griechenland zurckgedrngt sah. Den nchsten Anla zum Kriege gab die Untersttzung, welche Athen der Insel Korcyra in einem Streite gegen Korinth gewayrle. Daher bewogen die Korinther die Spartaner und die brigen Pelponnesier zum Kriege gegen Athen.
2. Die erste Kriegszeit. Beim Beginn des Kampfes hatte Athen das bergewicht zur See; Sparta mit seinen Bundesgenossen war zu Lande ber-legen. Ein spartanisches Heer drang verheerend in Attika ein,"dessen Be-wohner sich hinter die schtzenden Mauern von Athen zurckzogen. Da brach in der mit Menschen berfllten Stadt eine entsetzlich verheerende Sgeft aus. Auch Perikles, der erste Brger", starb (429), noch beim Sterben seinen besten Trost darin findend, da um seinetwillen 5em Athener ein Trauer-kleid habe anlegen mssen, da er seine Hnde rein gehalten von Brger-blut. Nach dem Tode des gewaltigen Fhrers leitete namentlich der unge-stme Gerber" Kleon die bewegliche athenische Volksmenge. Mit groer
Hnbt6=6eoitt, {'Ttyrbui der ^Weltgeschichte. I. 4
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44
gerieten sie in langwierige und zerrttende Kmpfe, aus denen folgende grere Reiche hervorgingen:
1. in Europa das macedonische Reich, mit dem auch Griechen-land verbunden war;
2. in Asien das syrische Reich unter den Seleuciden, mit Seleucia (am Tigris) und Antiochia;
3. in Afrika das gyptische Reich unter dem Hause der Ptolemer, mit der Hauptstadt Alexandria, die durch weit ausgebreiteten Land-und Seehandel Mittelpunkt des Weltverkehrs und zugleich ein hervor-ragender Sitz griechischer Wissenschast wurde.
Alle diese Reiche erlagen spter der Macht der Rmer.
In Griechenland erhoben sich auf die Nachricht von Alexanders Tode unter der Fhrung Athens (Demosthlnes) einige Staaten gegen die macedonische Herrschast; aber der Aufstand wurde schnell von Antipater, dem Statthalter Macedoniens, unter-drckt. Athen mute eine macedonische Besatzung aufnehmen. Demosthlnes floh nach der Insel Kalauria (an der Kste von Argolis) und vergiftete sich dort im Tempel des Posei-don. Griechenland blieb unter macedonischer Herrschaft.
Von dem groen syrisch en Reiche sielen zuerst die Parth er ab; sie eroberten alle stlichen Lnder des syrischen Reiches und dehnten ihr Reich im Westen bis zum Euphrat aus. So blieb dann das Seleucidenreich auf die Lnder westlich vom Euphrat beschrnkt.
In Kleinasien bestand daneben noch das kleine Reich von Pergamum. N
18.
Kulturzustnde dieser Periode.
1. Der Handel gewann im macedoni schen Zeitalter durch die Verbreitung griechischer Herrschaft und Sprache noch grere Ausdehnung. Alex and ria, der Mittelpunkt des Weltverkehrs, trieb teils Karawanen-Handel nach dem inneren Asien bis nach Indien, teils Seehandel auf dem arabischen Meerbusen und dem indischen Meere, wie auf dem Mittelmeere. Hchst lebhaft war auch der Handel von Rhodus, der zur See mit dem alexandrinischen wetteiferte.
2. Kunst und Wissenschaft. Die Blte der griechischen Kunst und Wiss ensch aft dauerte auch zur Zeit des politischen Verfalles Griechen-lands und sogar nach dem Untergang der griechischen Freiheit doch noch fort. In der Baukunst kam zu den beiden bisherigen Stilformen (dem dorischen und jonischen Stil) noch eine dritte Stilform hinzu: der korinthische Stil, der aber eigentlich nur eine reichere Ausbildung des jonischen Stils darstellt.
Die am meisten hervorspringende Eigentmlichkeit des korinthischen Stils ist das Akanthusblatt des Kapitls. (S. Taf. Hi, 7).
Von den (wenigstens in Trmmern) erhaltenen Baudenkmlern dieser spteren Zeit sind namentlich zu erwhnen: das Grabmal des Knigs Mauslus zu Halikarna, das
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Macedoniens Demosthlnes Alex Rhodus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Antiochia Afrika Alexandria Griechenland Athens Griechenland Kleinasien Asien Indien
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d. Die Geschichtschreibung. Die Geschichtschreibung nahm mit den groen Thaten der Perserkriege einen hheren Aufschwung: zuerst durch Herdot aus Halikarna, den Vater der Geschichte, der vornehmlich den denkwrdigen Kamps zwischen den Griechen und den Persern in lieblichster Einfalt erzhlt. Ihn bertraf an Kunst der Darstellung Thucydldes von Athen, der in seiner Geschichte des peloponnesischen Krieges das grte histo-tische Meisterwerk des Altertums schuf.
e. Gesamtbild. Das perikleifche Zeitalter war die Zeit, da alle Bildung, Kunst und Schnheit des griechischen Lebens in Athen vereinigt schien; keine andere Periode der Weltgeschichte hat die Kulturhhe des peri-fleisch en Zeitalters bertroffen. Dabei sind aber auch die 6 chatten s eitert dieser so glnzenden Kulturepoche nicht zu bersehen. Da die atheni-schen Brger nur fr den Staat und die Kunst lebten, so wurde darber das Familienleben schwer vernachlssigt, die Stellung der Frauen war noch sehr unfrei und unwrdig.
Da aber auch bei dieser Abgeschlossenheit, zu der die Frauen verurteilt waren, doch ein edler Geist und ein tiefer Familiensinn in ihnen roohnen konnte, bezeugen die edlen Frauengestalten der groen Dichtungswerke dieser Zeit: eine Antigone, eine Iphigenie und Elektra. Indessen kam es nun seit der Zeit des Perikles immer hufiger vor, da geistig bedeutende Frauen, namentlich solche aus dem Auslande, sich von dem Zwange der herrschenden Sitte lossagten. Eine solche war namentlich die durch Schnheit, Anmut und Geist hervorragende Aspasia von Milet, deren Gesellschaft selbst Männer wie So-krates aufsuchten. Ja der groe Perikles verstie seine erste Frau, um sich mit Aspasia zu vermhlen.
Sehr traurig war die Stellung der Sklaven, welche ganz rechtlos waren, und doch bildeten in dieser Bltezeit Athens die Sklaven den weitaus grten Teil c. 4/s der Bevlkerung.
Auf c. 90 000 freie Brger kamen c. 360 000 Sklaven!
14.
Der peloponnesische Krieg; Sokrates.
1. Veranlassung des Krieges. Athens Glanzzeit war nicht von langer Dauer. Ein verlustreicher Kampf mit Sparta, der peloponnesische Krieg, 481404, strzte Athens Macht und verdarb sein Volk. Seitdem begann Griechenland zu sinken.
Der verberbliche Brgerkrieg wrbe hervorgerufen durch Spartas Eifersucht auf das glnzende Emporsteigen der athenischen Macht, durch die es sich von der Vorherrschaft in Griechenland zurckgedrngt sah. Den nchsten Anla zum Kriege gab die Untersttzung, die Athen der Insel Korcyra in einem Streite gegen Korinth gewhrte. Daher bewogen die Korinther die Spartaner und die brigen Peloponnesier zum Kriege gegen Athen.
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163
Lndern, namentlich im sdlichen Europa, die innere Ruhe durch Aufstnde und heftige Parteikmpfe gestrt.
1. Stjtell wurde vielfach (namentlich in Neapel und im Knigreiche Sardinien) durch Aufstnde erschttert, welche von dem geheimen Bunde der Carbonari (Khler) ausgingen und Einfhrung freier Verfassungen, sowie Vereinigung des ganzen Italiens zu einem Staate zum Ziele hatten. Infolge des Einschreitens der Gromchte wurden diese Bewegungen (1821) durch sterreichische Heere unterdrckt.
2. Spanien, geriet unter Ferdinand Vii., der die Inquisition und Folter wiederherstellte,Tin innere Wirren, so da die Gromchte einschritten und durch eine ins Land einrckende franzsische Armee die unumschrnkte Knigs-gewalt befestigten.
Nach Ferdinands Tode (1833) folgte seine Tochter Isabels; sie wurde (1868) durch einen Aufstand aus dem Lande vertrieben.
Die spanischen Kolonieen in Amerika^eļoben sich gegen die spanische Herrschaft, als ihnen von Spanien gleiche Rechte mit dem Mutterlande ver-weigert wurden; in wechselvollen, langwierigen Kmpfen errangen sie ihre Unabhngigkeit. So entstanden die Republiken: Columbia (Neu-Granada, Venezuela und Emador^^Rio de la Plata(argenti-nische Republik), Uruguay, Peru,Bolivia, Paraguay;
ebenso in Nordamerika: Mexiko. Den Spaniern verblieben von allen ihren amerikanischen Besitzungen nur die Inseln Kuba und Portoriko.
3. Portugal. Der von Napoleon vertriebene König Joh ann Vi. kehrte erst 1821 aus Brasilien nach Portugal zurck. Darauf machte Brasilien sich unabhngig, und wurde ein eigenes Kaiserreich (unter Johanns ltestem Sohne Peter I.).
Nachdem Brasilien am lngsten unter den unabhngigen amerikanischen Staaten die monarchische Verfassung bewahrt hatte, wurde endlich (1890) auch hier die Monarchie gestrzt, der Kaiser (Peter Ii.) vertrieben, und die Republik eingefhrt.
101. (161.) S 101
Der Freiheitskampf der Griechen und der russisch-trkische Krieg.
1. Der Freiheitskampf der Griechen 18211829. Um Griechenland von dem Joche der trkischen Herrschaft zu befreien, veranlate Alexand er Y pfi-l an ti einen Aufstand zu Jassy in der Moldau (1821). Dieser wurde zwar, da der erwartete Beistand Rulands ausblieb, von der bermacht der Trken unter-drckt; allein nun erhob sich das ganze griechische Volk, und seine Vertreter sprachen (1. Januar 1822) Griechenlands Unabhngigkeit aus. Zahlreiche Griechenfreunde (Philhellenen, unter ihnen der englische Dichter Lord Byron) eilten aus den anderen Lndern Europas herbei, den Griechen beizu-stehen, diezulande wie zu Wasser heldenmtig gegen die Trken kmpften. Doch eroberte Ibrahim, der Sohn des Paschas Mehemed Ali von gypten, -fr A/ dte Pforte Morea wieder und nahm das ruhmvoll verteidigte Misso lunghi ein (1826). Schon war die Freiheit der in viele Parteien gespaltenen Griechen dem Untergange nahe, als England, Frankreich und Rußland sich fr Griechenlands Rettung verbanden. Ihre vereinigte Flotte unter dem eng-
11*
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diese den Krieg nach kurzer Frist mit verstrkter Macht erneuern wrden, war ihm nicht zweiselhast. Zugleich aber erkannte sein Scharfblick, da nur durch eine Seemacht Griechenland erfolgreich gegen den drohenden Angriff verteidigt, da insbesondere Athens Macht und Wohlfahrt nur durch die Entwicklung und Verstrkung seines Seewesens gefrdert werden knnte. Daher forderte er voll Eifers die Athener zur Erbauung einer Flotte auf. Diesem Plane des Themistkles trat ein anderer Staatsmann entgegen, der gleichfalls in groem Ansehen bei dem athenischen Volke stand. Es war der bedchtige Aristides, der wegen seiner strengen Unparteilichkeit als Richter den Ehrennamen der Gerechte" erhalten hatte. Er meinte, da das Gedeihen des athenischen Staats mehr auf dem Ackerbau als dem Seewesen beruhe; die Gedanken des Themistkles schienen ihm zu verwegen, ihre Ausfhrung zu schwierig. Aus diesem Zwie-spalt der Ansichten ging Themistkles als Sieger hervor. Auf sein Betreiben wurde wie es in Athen zu geschehen pflegte, wenn einflureiche Männer der Volksfreiheit gefhrlich und des Strebens nach Alleinherrschaft verdchtig schienen ein sogenanntes Scherbengericht (der Ostracismus) abgehalten, durch welches Aristides aus Athen verbannt wurde. Nun war der Widerstand beseitigt; der Bau einer zahlreichen Kriegsflotte wurde von der Volksver-fammlung beschlossen und unter der krftigen Leitung des Themistkles durchgefhrt.
4. Der Krieg des Xerres 480 und 479.
a. Beginn des Feldzugs. Unterdessen machten die Perser neue Rstungen gegen Griechenland. Ehe sie vollendet waren, starb der König Darius. Aber dessen Sohn und Nachfolger Xerxes setzte die kriegerischen Vorbereitungen in verstrktem Mae fort. Aus den 47 Vlkerschaften, der die der Groknig gebot, wurde eine Streitmacht gesammelt, so unermelich, wie die Welt sie noch nicht gesehen hatte. Das Landheer zhlte mehr denn anderthalb Millionen Menschen; die Flotte umfate zwlfhundert Kriegs- und dreitausend Transportschiffe. So begann, zehn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, der dritte Zug gegen Griechen-480 land 480. Xerxes selbst stellte sich an seine Spitze. Auf zwei Schiffbrcken berschritt das Heer den Hellespont: sieben Tage und sieben Nchte dauerte der bergang. Dann am nrdlichen User des gischen Meeres weiterziehend, drang es von Norden her in Griechenland ein, und manche griechische Staaten gaben den voraus-
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